Samstag, 27. Februar 2016
Neuzugänge auf dem Hof bzw. die Fortsetzung….
Gorgast, den 27.02. 2016



Liebe Freunde, Bekannte und Neugierige,

wie versprochen, geht es weiter… Noch in der Nacht von Kais Geburtstag, bescherte uns Ayla (das Kastenschaf) um kurz vor Mitternacht ein kleines schwarzes Lämmchen. Wieland war kurz nach der Geburt dabei und hat das Lämmchen ein bißchen trocken gerubbelt, weil Ayla noch etwas geschwächt war und wir draußen um die Null Grad Celsius hatten. Zwei Stunden später war Wieland wieder draußen und dann war auch das zweite Lämmchen da! Wieland isolierte die Kleinfamilie in einen kleinen Stall und lies die Herde zurück ins Gehege. Am nächsten Morgen bei Tageslicht gab es dann die genaue Inspektion der beiden Lämmer: eine Zippe und ein Böckchen, beide ganz schwarz, sie erinnern uns sehr an Wyn und Jera, als diese mit drei Tagen zu uns kamen.





Aylas Euter war prall und schwer, so dass Wieland und Hacki sich daran machten, etwas Biestmilch von ihr zu melken. (Biestmilch ist die Anfangsmilch, nach der Geburt und sie erhält alle möglichen Vitamine, Enzyme usw. und ist wichtig für jedes Neugeborene, um die Darmflora auf die neue Nahrungssituation umzustellen.) Insgesamt dreimal hatten die beiden an diesem und am folgenden Tag das Vergnügen des Melkens, es war für die beiden Männer eine Premiere. Die Biestmilch froren wir dann ein, für den Fall, das eine Schafsmutter mal nicht säugen kann.
Anfangs waren die beiden Lämmer noch in bißchen wackelig auf den Beinen doch am dritten Tag durften sie mit ihrer Mutter ins kleine Gehege, da gab es schon kein Halten mehr. Wie zwei Gummibälle sprangen die beiden hin und her und beschnüffelten neugierig alles. Ayla hat manches Mal ihre Mühe die beiden Kinder gleichzeitig im Auge zu behalten. Dafür haben die beiden miteinander so einen Spaß, sie spielen Fangen und Wettrennen und haben so gar keine Scheu oder Angst.





Auch mittlerweile im großen Gehege sind sie viel auf Erlebnistour und kommen nur mal kurz zu Ihrer Mutter Ayla, um einen Schluck Milch zu saugen, um Kraft für neue Abenteuer zu haben.

Am vergangenen Freitag fuhren Wieland und ich früh morgens los, um zwei Skuddenzippen abzuholen. Nach einer Stunde Fahrt waren wir angekommen. Nett wurden wir von den Besitzern der kleinen Herde begrüßt und dann ging es auch schon zu den Skudden*. Boah waren die klein gegen unsere groß gezüchteten Schafe, richtig niedlich und fast schon handlich. Mit Haferflocken wurden sie angelockt und dann eine nach der anderen weggefangen. Ihr Vater ein beeindruckender Skuddenbock mit wunderschönem Gehörn war auch ganz ruhig, ganz anders als unser ehemaliger Bock. Und plötzlich wurde klar, das nicht nur zwei Skudden abzugeben waren sondern drei. Und so machten wir uns mit drei relativ scheuen Tieren auf dem Rückweg. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Wuschewier fuhren wir nach Hause.
Unsere heimischen Schafe standen aufgereiht am Zaun des Geheges und beobachten genau, wen wir denn da aus dem Transporter ausluden.





Die drei Skudden rannten erst einmal wie wild los, ganz weit weg und betrachteten ihr neues Gehege sehr genau, immer auf Abstand zu uns Zweibeinern.





Als wir die großen Schafe dazu ließen, wurde es noch anstrengender für die Skudden. Einige Schafe wollten nur interessiert gucken, wer denn jetzt da sei und die Lämmer freuten sich über Spielgefährten. Den drei neuen Skuddenzippen war alles erst einmal nicht so geheuer und sie liefen nur in Dreierformation bzw. weißer Haufen vor und zurück in einer Mischung aus Furcht und Interesse. Nur die hüpfenden schwarzen Lämmchen konnten sie gar nicht einordnen.



Nach einer Woche des Zusammenlebens haben sich alle gut aneinander gewöhnt. Die Dreierformation hat sich in drei Individuen geteilt, die auch mal eigene Wege gehen. Mittlerweile fangen die Sudden an zutraulich zu werden. Eigentlich würden sie Wieland auch schon gerne aus der Hand fressen, aber das ist immer noch zu aufregend. Aber sie behalten Wieland ganz genau im Auge, wenn er den Hof betritt, schließlich ist er der Futter- und Leckereienbringer.

*(Die Skudde ist eine alte Rasse und wesentlich kleiner als die heute groß gezüchteten Schafe.
Bis Anfang des vergangenen Jahrhunderts waren die Skudden das bodenständige Schaf Ostpreußens und des Baltikums. Skudden gehören zur Familie der mischwolligen, kurzschwänzigen nordischen Heideschafe. Die deutschen Skudden stammen im Wesentlichen von einigen wenigen Tiere ab, die 1941 vom Münchener Zoo gekauft worden waren. Von dort aus fanden sie den Weg zu anderen Tiergärten und anderen Einzelzüchtern.)

Eine traurige Geschichte haben wir dennoch zu vermelden: Einer unserer Gasthunde ist am Donnerstagmorgen nicht mehr erwacht. Am Tag zuvor hatte Tara (auf dem Bild rechts) noch die Postbotin angebellt und war abends etwas schwach und schläfrig, hatte aber keine Schmerzen. Nun wacht und bellt Tara an anderer Stelle.



Bis demnächst mit neuen Geschichten und Bildern vom Wynjerahof

Julia und Wieland

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Hallo,
da ist ja ungeheuer viel passiert bei Euch da oben im Norden! Nur kurz eine Gratulation zu den schwarzen Zwillingen, freut mich für Euch!
Durch alles andere muß ich mich noch durcharbeiten, bis bald mit lieben Grüßen aus Tirol

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Ja, die Zeit steht hier nie still...
... das ist ja das Tolle..:-)
Vorhin haben wir in der Sonne gesessen, die Lämmer betrachtet und wieder einmal gewußt, wie richtig die Entscheidung für diesen Hof und ein gemeinsammes Leben war. Gruß zurück in den Süden und alles Liebe.!

glücklichst
Julia und Wieland

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